Wie lange sollte mein Kind mittags schlafen?

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Warum ist der Mittagsschlaf so wichtig?

Der Mittagsschlaf ist für Babys und Kleinkinder essentiell. Er hilft dem Körper, sich zu regenerieren, fördert die kognitive Entwicklung und sorgt für ein ausgeglicheneres Verhalten. Zudem unterstützt er das Immunsystem und Studien zeigen, dass Kinder, die regelmäßig Mittagsschlaf halten, eine bessere emotionale Regulation und höhere Konzentrationsfähigkeit aufweisen.

Doch wie lange sollte dieser Schlaf dauern? Die Antwort hängt vom Alter und den individuellen Bedürfnissen des Kindes ab. Manche Kinder brauchen mehr Schlaf als andere, was völlig normal ist. Wichtig ist, die Signale des Kindes zu erkennen und den Mittagsschlaf entsprechend anzupassen. Eine feste Schlafroutine kann dabei helfen, den Schlafbedarf optimal zu decken.

Empfohlene Mittagsschlafdauer nach Alter

  • 1.- 4. Monat: Die Anzahl der Tagschläfchen variiert stark, da Babys in diesem Alter noch keinen festen Schlafrhythmus haben. Insgesamt schlafen Babys tagsüber 3-6 Stunden. Dazwischen liegen Wachzeiten von 30-120 Minuten.

  • 5. – 8. Monat: 3-4 Tagschläfchen, insgesamt 3-4 Stunden. Jetzt beginnt sich ein festerer Rhythmus zu etablieren, der meist durch Mahlzeiten und Aktivitätszeiten beeinflusst wird.

  • 9. – 13. Monat: 1-3 Tagschläfchen, insgesamt 2-3 Stunden. Die Wachzeit zwischen den Schläfchen nimmt weiterhin zu und liegt bei einem Kind in diesem Alter bei 3-5 Stunden.

  • 14. – 18. Monat: 1-2 Tagschläfchen, insgesamt 2-3 Stunden. Viele Kinder reduzieren in diesem Alter auf ein Schläfchen pro Tag, welches durch vorgegebene Tagesabläufe in der Familie oder in der Kita oft nach dem Mittagessen stattfindet.

  • ab dem 19. Monat: 1 Tagschläfchen über 1-2 Stunden. Manche Kinder brauchen etwas mehr Schlaf, andere verzichten schon komplett auf den Tagschlaf. Hier kann ein Übergang zur Ruhezeit hilfreich sein, um Überstimulation zu vermeiden und Selbstregulation zu unterstützen.

  • ab 3 Jahren: Viele Kinder brauchen noch einen kurzen Tagschlaf von etwa 30 Minuten bis zu einer Stunde, einige benötigen diesen schon nicht mehr. Eine Ruhezeit als Ritual zu etablieren, um Entspannung im Alltag zu fördern, ist in jedem Fall sinnvoll.

Woran erkenne ich, dass mein Kind genug Schlaf bekommt?

  • Es ist nachmittags ausgeglichen und nicht übermüdet.
  • Es schläft abends gut ein und ausreichend lange.
  • Es zeigt keine extremen Stimmungsschwankungen.
  • Es kann sich gut konzentrieren und bleibt aufmerksam.
  • Es zeigt Interesse und Energie für Aktivitäten.
  • Es hat einen ausgeglichenen Tag-Nacht-Rhythmus.

Tipps für einen entspannten Mittagsschlaf (ab dem 1. Lebensjahr)

✔️ Feste Routinen einführen: Ein regelmäßiger Schlafrhythmus hilft dem Kind, sich leichter zu entspannen. Eine feste Uhrzeit und Rituale wie eine Geschichte oder eine sanfte Massage können dabei helfen.

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Ruhige Umgebung schaffen: Ein dunkler, leiser Raum fördert das Einschlafen. Eine konstante Raumtemperatur, eine kuschelige Decke oder ein Lieblingsstofftier können unterstützend wirken. Weißes Rauschen oder sanfte Musik helfen, äußere Störfaktoren auszublenden.

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Nicht zu spät schlafen legen: Der Mittagsschlaf sollte nicht zu spät am Tag stattfinden, damit er den Nachtschlaf nicht stört. Ideal ist eine Schlafenszeit zwischen 12 und 14 Uhr. Spätere Schlafzeiten können dazu führen, dass das Kind abends schwerer zur Ruhe kommt.

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Auf individuelle Bedürfnisse achten: Manche Kinder brauchen mehr Schlaf als andere – das ist völlig normal. Achte auf Anzeichen wie Augenreiben oder Gähnen, um den besten Zeitpunkt für das Mittagsschläfchen zu finden.

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Bewegung am Vormittag: Ein aktiver Vormittag mit viel Bewegung an der frischen Luft fördert ein gesundes Schlafverhalten und sorgt für einen erholsamen Mittagsschlaf. Sonnenlicht hilft zudem, den Tag-Nacht-Rhythmus zu regulieren.

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Übergangsphasen begleiten: Wenn dein Kind beginnt, weniger Mittagsschlaf zu benötigen, kann eine ruhige Zeit mit Büchern oder sanfter Musik eine gute Alternative sein.

Was tun, wenn mein Kind keinen Mittagsschlaf mehr möchte?

Viele Kinder zwischen 3 und 5 Jahren reduzieren den Mittagsschlaf oder lehnen ihn ganz ab. Falls dein Kind deutlich müde ist, aber nicht schlafen möchte, kann eine Ruhezeit helfen – eine halbe Stunde in einer ruhigen Umgebung mit Büchern oder sanfter Musik kann Wunder wirken. Diese Ruhephasen helfen dem Körper und Geist, sich zu entspannen und dennoch Kraft zu tanken. 

Alternativ kann eine kurze Pause mit ruhigem Spielen oder Kuscheln helfen. Es ist wichtig, dass Eltern flexibel bleiben und auf die Signale ihres Kindes achten. Wenn das Kind regelmäßig übermüdet wirkt, kann eine Anpassung der Schlafenszeiten sinnvoll sein.

Im Laufe der kindlichen Entwicklungen kommt es in regelmäßigen Abständen zu Reformationen des Schlafverhaltens. Diese können kurzzeitig dazu führen, dass der Mittagsschlaf ausfällt oder nur unter schwierigen Bedingungen stattfinden kann. Diese Phasen gehen nach einigen Wochen vorüber und es lohnt sich, immer wieder neu nach den Schlafbedürfnissen des Kindes zu schauen und sich darauf einzustellen.

Fazit

Die ideale Mittagsschlafdauer hängt vom Alter und den individuellen Bedürfnissen des Kindes ab. Während Babys mehrere Nickerchen brauchen, reduziert sich der Mittagsschlaf mit dem Alter. Wichtig ist, dass das Kind insgesamt genug Ruhe bekommt, um sich optimal zu entwickeln. Eltern sollten auf die Signale ihres Kindes achten und den Mittagsschlaf flexibel anpassen. Alternativ kann eine Ruhezeit als sanfter Übergang helfen. Ein gut geplanter Tagesablauf mit ausreichend Bewegung, Routinen und einer angenehmen Schlafumgebung trägt maßgeblich dazu bei, dass das Kind erholt und ausgeglichen ist.

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